Wie die Stuttgarter Zeitung schrieb, hat sich eine weitere Tragödie in einer Textilfabrik in Südasien zugetragen: Ein Feuer tötete über 100 Menschen, von denen die meisten Frauen waren. Zwei Monate nach dem Unglück in Pakistan sind ein weiteres Mal viele Menschen umgekommen, da es keine Notausgänge gab. Westliche Firmen, darunter auch das Bekleidungsunternehmen C&A, lassen in Entwicklungsländern wie Bangladesh ihre Ware anfertigen. Der Brand in der siebenstöckigen Textilfabrik Tazreen Fashion, 20 Kilometer nordwestlich von Dhaka, entfachte im Erdgeschoss und verbreitete sich rasant im gesamten Gebäude. Aufgrund fehlender Notausgänge war es den ArbeiterInnen nicht möglich aus der Fabrik zu fliehen.
Die Umstände sind unmenschlich
Diese Tragödie bietet Anlass zur Kritik an den unmenschlichen Arbeitsbedingungen in Südasien. Am Tag des Brandes befanden sich mehr als 1000 Menschen, hauptsächlich Frauen, im Gebäude. In Bangladesh gibt es rund 4500 Textilfabriken mit etwa zwei Millionen MitarbeiterInnen, somit ist die Textilindustrie hier einer der größten Arbeitgeber. Allein im letzten Jahr verschiffte Bangladesh Textilwaren im Wert von 20 Milliarden Dollar, hauptsächlich an die USA und Europa. Textilien machen somit 80 Prozent aller Exporte des Landes aus.
Hauptsächlich westliche Firmen lassen ihre Ware in Südasien anfertigen, da die Arbeit dort für einen Hungerlohn geleistet wird und weil die Waren im Westen dadurch günstiger angeboten werden können. Dies alles geht auf Kosten der Arbeitnehmer. Nachlässige Sicherheitsstandards, fahrlässige Lagerung von brennbaren Stoffen, schlampige Verlegung von Stromkabeln und überfüllte Fabriken sind nur einige von vielen Missachtungen der Sicherheitsvorkehrungen, vor allem in Südasien.
C&A sprach seine Anteilnahme an der Tragödie aus und zeigte öffentlich Mitgefühl. Darüber hinaus bestätigte ein Sprecher des Bekleidungsunternehmen die Fabrik beauftragt zu haben, Textilien für das Unternehmen herzustellen.
Den betroffenen Familien soll laut Verband der Textilhersteller und -exporteure eine Entschädigung ausbezahlt werden. Weiters wird die Kontrolle und Untersuchung der Sicherheitsbestimmungen der Fabrik angekündigt.
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