Am 29. Juli stießen in Lausanne/Schweiz zwei Züge frontal zusammen, wobei einer der Lokführer gestorben ist. Den 40 Passagieren fehlten bis auf einen Schock und meist kleinere Verletzungen nichts. Bei dem Rettungseinsatz waren rund 30 Krankenwägen, 34 Ärzte und Rettungssanitäter sowie eine Vielzahl an Polizisten, Feuerwehrleuten und freiwilligen Helfern dabei gewesen. Die Bergungsarbeiten dauerten dabei bis in die Morgenstunden.
Die Kollision der Unglücksfahrzeuge fand zirka 200 Meter vom Bahnhof entfernt statt. Verantwortlich für den Unfall war anscheinend einer der beiden Lokführer. Die Ermittlung diesbezüglich laufen jedoch noch. Die Polizei vermutet aber, dass besagter Führer ein Rotlicht übersehen oder sogar ignoriert hat. Der 54-jährige Zugführer, der das Haltesignal übersehen haben soll, überlebte den Unfall. Er rettete sich indem er nach einer Vollbremsung aus den Triebwagen sprang. Der 24-jährige Führer des anderen Zuges überlebte jedoch nicht, da der Zusammenstoß trotz Vollbremsung noch so heftig war, dass der Triebwagen des 24-Jährigen acht Meter eingedrückt wurde. Bisher kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass sich noch andere Passagiere im Wrack befanden.
Laut derzeitigen Ermittlungsstand war der Zug des überlebenden Lokführers plangerecht am Bahnhof von Granges-pres-Marnand angehalten. Jedoch hätte er die Durchfahrt des anderen Zuges nicht, wie vorgeschrieben, abgewartet, was zu dem Unfall führte. Der 54-Järige wurde von der Polizei bereits kurz nach dem Unfall vernommen. Die Eröffnung eines Strafverfahrens wird noch von der Staatsanwaltschaft geprüft. Der Wagen wurde in das Werk der Schweizer Bundesbahn (SBB) in Yverdon gebracht, damit man ihn dort zerlegen und untersuchen kann. In einer Pressekonferenz versicherte der Chef der SBB Andreas Meyer, dass alle Sicherheitssysteme der Bahn funktioniert hätten. Für die betroffene Strecke ist trotzdem bereits eine Umstellung auf das Sicherungssystem Signum geplant. Dieses bremst einen Zug selbstständig, sobald dieser ein Signal überrollt.
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