Amazon zieht österreichische Personalfirma mit

19.2.2013: Der Onlinegroßhändler Amazon kämpft mit einem Personalskandal. Dieser erreicht nun auch Österreich, denn die vermittelten Leiharbeiter wurden von der Deutschlandtochter der österreichischen Personalleasingfirma Trenkwalder zur Verfügung gestellt.

Amazon kam in die Schlagzeilen, als nach einer ARD-Sendung öffentlich wurde, dass Leiharbeiter unter unwürdigen Bedingungen in Massenquartieren gehalten werden, keine Rechte haben und Kritiker sofort entlassen worden wären. Eine eigene Security-Firma, die Medienberichte zufolge, Kontakte zu deutschen Neonazis hatten, passte auf die Leiharbeiter auf.

Der Skandal löste sowohl bei Amazon wie auch bei Trenkwalder eine Krise aus. Beide Firmen stehen im Zentrum einer negativen Berichterstattung und auch behördlicher Aktivitäten. Amazon reagierte auch – mit einigen Tagen Verspätung -, und verzichtet nun auf die Dienste der Sicherheitsfirma. Bei Trenkwalder ist kein aktives Krisenmanagement erkennbar. Trenkwalder hält sich nach wie vor bedeckt. Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass das deutsche Arbeitsministerium eine Sonderprüfung durchführt.

Jedenfalls gibt es ein Imageproblem, dessen Kosten noch gar nicht absehbar sind. Bei Trenkwalder findet sich auf der Homepage kein Hinweis und auch keine Reaktion auf den Skandal. Amazon reagierte spät aber doch, trennte sich von der Sicherheitsfirma und nimmt laut Pressemitteilung das Problem sehr ernst. Schon alleine die Reaktionszeit auf derartike Krisen zeigt auf, wie unterschiedlich Unternehmen damit umgehen. „Kommunikationspsychologisch gesehen muss man den Medien und der Öffentlichkeit entgegenkommen. Das braucht zuerst einmal ein internes Verständnis und in der Folge eine professionelle Umsetzung,“ meint dazu der PR-Experte Karl Isak.

Fotocredit: amazon.de